#2 iyouhesheit




In der mit „iyouhesheit“ betitelten Ausstellung zeigt Merkle vor allem Textbilder. Es handelt sich um verschiedenformatige Malereien, die (performativ installiert) und so skulptural verarbeitet werden.
Markus Merkle, gelernter Grafiker, studierte in München Bildhauerei und schloss dort als Meisterschüler von Olaf Metzel sein Studium 2005 ab. Konsequent verfolgt er in seinen Arbeiten die Auslotung und Verknüpfung der handwerklichen Fertigkeiten dieser Disziplinen.
Seine Arbeiten bestehen sowohl aus graphischen Elementen, die räumliche Entsprechungen finden, als auch räumlichen Arbeiten, die collagenartig aufgebaut sind.
Es mischen sich graphische und skulpturale Elemente, die sowohl in ihrer Materialhaftigkeit, als auch inhaltlich hinterfragt und gebrochen werden. So ergibt sich ein von einer vielschichtigen Textur ausgehendes Werk, das in verschiedenen Medien zuhause ist. Es setzt sich sehr persönlich und kritisch mit der eigenen Existenz auseinander, macht aber auch vor großen Themen wie Glaube, Weltanschauung, Identifikation und Angst nicht halt.

Auch bei "iyouhesheit" werden, wie oft, in Merkles Arbeiten Dinge, Bilder und Handlungen aus dem Alltag thematisiert. Hier die Fähigkeit des Lesens und Schreibens als einem wesentlichen Teil von Tradition, Kultur und Bildung.
 
Sprachliche Information wird in grafischen Zeichen umgewandelt und dient der Mitteilung (Kommunikation) und Aufbewahrung (Konservierung). Wenn Kunst Kommunikation ist und das Wichtigste verstanden zu werden, dann strapaziert Merkle dies allerdings durch die manchmal nicht so einfach zu entschlüsselnden Wortbilder. 
Diese sind nicht nur Schrift, nicht nur reine Sendung von Information (Kommunikation), sondern untersuchen zudem die Möglichkeiten der Schrift als Bild mit den Mitteln der Malerei.

Durch die entstehenden Wortbilder stellt sich auch die Frage, WAS letztendlich kommuniziert werden soll. 

Merkle entwickelt hier eine Technik, bei der Materialien wie Epoxidharz und Farbpigmente graffittiartig verwendet werden. Durch diese Kombination "verschwimmen" die Worte vor dem Auge des Betrachters. Zum Beispiel gleichen so symmetrisch angeordnete Buchstaben eher abstrakten Mustern als einem Wort.
 
"Ausgehend von seiner Frage, was Kunst ist, macht Merkle sich immer neu auf die Suche.
Er muss weiter fragen, er fragt dabei nicht mit Worten, sondern in seiner Kunst, die dann den Prozess seiner Suche nach Antworten dokumentiert. Auf diese Reise soll der Betrachter mitgenommen werden."
 
Neben dem Zyklus "iyouhesheit" werden in der Ausstellung weitere Skulpturen und Installationen des Künstlers zu sehen sein. Weitere Informationen gibt es unter: www.markusmerkle.com